Wenn der Wind vom Markt kündet – Pirmasens im Strecktal, ein Lied der Zeit
Foto: Peter Schneider. Danke
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Höret, höret, ihr Freunde des alten Tuns,
wie der Ruf des Marktvogts durch Täler und Wälder scholl,
und wie LupusCorvus, das wandernde Volk, dem Ruf gehorchte.
Denn als der Veranstalter das Wort erhob,
gleich einem Hornstoß über die Lande,
da wussten wir: der Ruf galt auch uns –
die Zeit war gekommen, die Banner zu heben,
die Zelte zu spannen im Tal zu Pirmasens.
Die Sonne, wohlgesinnt wie eine lachende Maid,
schickte goldene Strahlen vom Firmament.
Kein Nebel, kein Regen – nur lichte Stunden,
und Tausende pilgerten herbei,
um zu kosten vom Trunk der alten Zeit.
Und siehe – unser neues Werk,
die Stätte der Rast, das Markthotel, "Zelt&Schild" genannt,
ward mit offenen ohren vernommen.
Reisende und Ruhesuchende werden hier Obdach finden,
zwischen Feuerstellen, Fellen und Geschichten.
Die Idee, geboren aus Herz und Hand,
nahm Wurzeln, noch ehe der erste Mond aufstieg.
Kleine Füße trappelten durch das Lager,
Kinderaugen leuchteten heller als Runen im Stein.
Sie lauschten dem Flokki, dem Erzähler,
der von alten Tagen sprach –
von Göttern, Kriegern, von Mut und Magie,
von Zeiten aus längst vergangenen Tagen.
So viele Gespräche, so viele Lächeln –
jedes davon ein Schatz im Beutel meines Herzens.
Die Stunden verflogen wie Rauch im Wind,
und die Zeit, sie war uns hold.
Doch als der letzte Ton verklang,
und die Händler begannen, ihre Stände zu schließen,
da öffneten sich die Schleusen des Himmels.
Die Götter, zufrieden mit unserem Tun,
schenkten uns Wasser als letzten Gruß –
vielleicht zum Segen, vielleicht zum Spott.
Nun heißt es: Wischen und Planen trocknen.
Die Pfade neu legen, das Eisen schärfen.
Denn schon bald, am 23. Tag des Augustmonds,
öffnet Gernsheim seine Tore,
und wir ziehen weiter zum Markt der
Heimdalls Erben.
So denn, ihr guten Menschen –
tragt unser Lied weiter, haltet die Erinnerung warm.
Gehabt euch wohl,
bis das Horn erneut erklingt.
In Dankbarkeit,
Flokki vom LupusCorvus.


